Ein neuer Park am Wasser
Buxtehuder Malerschule wird an den "Wehdenhof" angebunden - Stadt Buxtehude baut Boulebahn
Buxtehude (bv).
Der Buxtehuder Hafen wird attraktiver: Flanieren am Wasser - ein "Schwimmsteg" macht es möglich: Im Herbst wird ein Ponton die Malerschule mit dem Wehdenhof verbinden. Wer in Zukunft zum Kulturforum will, muss nicht mehr die Straße überqueren. Rund 200 000 Euro wird die Kommune investieren.
Ralf Metzner, Wolfgang Riemer und ihre Kollegen haben in diesen Tagen und Wochen alle Hände voll zu tun: Gegenwärtig wird der Platz zwischen Hafenbrücke und Malerschule umgestaltet. "Pünktlich zum Beginn des Meisterkurses wird der Platz fertig", verspricht Metzner. Die Straßen- und Tiefbauer des örtlichen Unternehmens Rainer Baumann setzen bereits die Kantsteine, im Oktober steht der Parkplatz wieder zur Verfügung. Die neuen Grünanlagen und der Schwimmsteg werden spätestens Ende November übergeben.
Direkt neben der Malerschule, wo früher Handelsschiffe anlegten (siehe Stichwort), entsteht ein Bouleplatz. Sitzstufen und ein Sonnendeck laden zum Verweilen ein, alles soll optisch schön mit Grünpflanzen gestaltet werden. Der direkte Weg in die Altstadt führt unter der viel befahrenen Hafenbrücke hindurch. Ein 36 Meter langer Ponton (Schwimmbrücke, die sich der Tide anpasst) unterhalb der Brücke verbindet die "Insel" mit dem Wehdenhof. Später soll eine Brücke weiter von der Nordseite zu den Stadtvillen auf der gegenüberliegenden Seite führen. Damit wird die Vision vom Klein-Venedig an der Este endlich Wirklichkeit. Die Idee: Flanieren von der Altstadt über die Hafeninsel (mit dem Kulturforum als Magnet) und entlang der Este bis ins Alte Land - ohne eine einzige Straße queren zu müssen.
Laut Stadtbaurat Rolf Suttmann soll langfristig ein Rundwanderweg entstehen, auch Wohnen auf dem Wasser, das Stichwort lautet Hausboote, will der Stadtbaurat mittelfristig nicht ausschließen. Letztlich setzen Suttmann & Co. Pläne um, die bereits bei seinem Vorgänger Herwig Redecker fast fertig in der Schublade lagen.
Lediglich bei Flut werden die Spaziergänger ein Problem haben, den Schwimmsteg zu nutzen. Metzner: "Dann ist zwischen Steg und Unterkante Hafenbrücke kaum Platz - etwa 80 Zentimeter."
Stichwort
Im Buxtehuder Hafen herrschte bis Mitte des 20. Jahrhunderts reger Schiffsverkehr. Noch 1966 liefen 382 Binnenschiffe und 67 Küstenschiffe die Stadt an. Der heutige Hafen ist der Überrest einer nördlich vor der Altstadt liegenden Reede, einem großen Wasserbecken. Hier gingen die Schiffe vor Anker, bevor sie im Fleth be- und entladen wurden. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Reede zum eigentlichen Hafen sowie Standort erster Industriebetriebe. Im Jahr 1849 wurde im Hafen zur Verbesserung der Strömungsverhältnisse eine Insel aufgeschüttet. Der englische Unternehmer William Dawson errichtete dort eine Steingutfabrik, die 1861 ihre Pforten schloss. Heute befinden sich in dem Gebäude die Malerschule und das Kulturforum. Buxtehude war seit dem Mittelalter ein wichtiger Handelsplatz. In der Hanse – seit 1363 gehörte Buxtehude nachweislich dazu – gewann die Stadt als Fährstation über die Elbe große Bedeutung.
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